Dysfunktionaler geht kaum! Jared, Spross einer kanadischen Ureinwohnerfamilie hat in Sachen Elternhaus nicht gerade das große Los gezogen. Die Eltern getrennt, die Mutter psychisch krank und von Medikamenten abhängig, der Vater arbeitsunfähig und neu liiert. Kein Wunder, dass der Sohn neben einem Zweitjob auch auf Ecstasyhandel als zusätzliche Einnahmequelle baut. Als er aber auch noch beginnt, sprechende Raben und andere paranormale Aktivitäten um sich herum wahrzunehmen, muss Jared sich mit den eher metaphysischen Aspekten seiner (kulturellen) Vergangenheit auseinandersetzen…
Wie man schnell Drogen verkauft und sich mit den kanadischen Göttern der Vergangenheit auseinandersetzt, das lernt die tendenziell eher jugendliche Zielgruppe mit dieser kanadischen Young Adult-Serie, die noch sehr viel mehr ist als nur die teenagekompatibel aufgebrochene Variante eines metaphysischen „Breaking Bad“. Vielmehr gelingt es den Serienschöpfern Tony Elliott („Orphan Black“) und Michelle Latimer, Aspekte des klassischen Coming-of-age mit kultureller Selbstfindung zu verknüpfen und den Begriff des Familiären weit über das eigene Elternhaus hinaus zu öffnen. Ein serielles Erwachen zur Ausnahmefigur, das weitere Folgen haben wird. Noch vor Ausstrahlung der ersten sechs Episoden wurde der „Trickster“ in eine zweite Season verlängert. Genug Material dürfte sich in der zugrundeliegenden „Son of a Trickster“-Trilogie von Eden Robinson ja finden…