Zwischen „Euphoria“ und Voyeurismus: Sam Levinson und Popstar The Weeknd entführen uns in die exploitativen Abgründe der modernen Popkultur zwischen Sex Sells und Provokation.
Die hitzig geführten Diskussionen der vergangenen Monate machen eines deutlich: Die Grenze zwischen Showgeschäft und Machtmissbrauch ist ganz offenbar fließend. Das musste nicht nur „Euphoria“-Macher Sam Levinson erfahren, sondern jetzt auch Pop-Überstar The Weeknd, mit dem zusammen Levinson nun Lily Rose Depp als „Idol“ und Zendaya-Nachfolgerin inszeniert. Die Tochter von Johnny Depp und Vanessa Paradis schlüpft hier in die Rolle einer Britney Spears-Epigonin, die infolge eines Nervenzusammenbruchs ihre gesamte letzte Tour absagen musste. Weil die Show aber irgendwie weitergehen muss und der Thron von Amerikas „sexiestem“ Popstar vakant ist, begibt sie sich in die Hände eines zweifelhaften Selbsthilfe-Gurus, mit dem Abel „The Weeknd“ Tesfaye auf fast schon erschreckende Weise das eigene Image aufgreift und fiktionalisiert. Formal sicher die Serienzukunft, inhaltlich zum Gemüterspalten.
Between “Euphoria” and voyeurism: Sam Levinson and pop star The Weeknd take us on a journey into the exploitative depths of modern pop culture between sex sells and provocation.