Ein knallharter Schönheitswettbewerb als „Squid Game“ im mexikanischen Dschungel: Der chilenische Filmemacher Pablo Larrain („Jackie“, „Spencer“) legt das misogyne Treiben im Missen-Zirkus offen.
32 südamerikanische Schönheiten, der mexikanische Urwald, Trash und Pomp der ausgehenden 1980er-Jahre: Eigentlich sollte „Señorita ´89“ leicht anzuschauen sein. Eine Topmodel-Variante aus den späten 1980ern, in der Schein alles und Sein nichts ist. Aber die achtteilige Serie wurde von Frauenschicksalsspezialist Pablo Larrain produziert. Und dessen Interessen gehen ein gutes Stück tiefer. Deshalb beginnt „Señorita ´89“ mit dem grauenhaften Tod einer Miss-Kandidatin – bevor uns die Macher zusammen mit 32 weiteren Kandidatinnen auf eine isolierte Anlage entführen, wo aus hoffnungsvollen Kandidatinnen die Schönheitsgöttinnen von Morgen gemacht werden sollen. Schnell wird dabei klar, dass die Frauen ihre Freiheit gegen ein Gefängnis eingetauscht haben, in dem weder Geist noch Körper vor Miss- und Behandlungen durch ihre „Ausbilder*innen“ sicher sind. Unter dem schönen Schein zeigt sich der ganze Horror einer Industrie, in der sich der Wert von Frauen messen und wiegen lässt.
A tough beauty pageant as “Squid Game” in the Mexican jungle. Oscar-Nominée Pablo Larrain (“Jackie”, “Spencer”) exposes the misogynous goings-on in the pageant world.