Adlige Dekadenz statt heimelige Sissi-Romantik: Emilia Schüle tritt in die Rokoko-Schuhspuren von Kirsten Dunst und bringt als „Marie Antoinette“ das französische Volk gegen sich auf.
Was den Deutschen und Österreichern ihre Sissi, das ist dem französischen Volk Marie Antoinette. Zumindest fast. Die letzte Königin vor Ausbruch der Französischen Revolution war nämlich nicht gerade als „Königin der Herzen“ bekannt. Ein Umstand, den vor etwas mehr als 15 Jahren auch schon Sofia Coppola und Kirsten Dunst in schmissigen French-Pop und aufwändige Kostüme gepackt haben. Für Canal+ machen’s die Franzosen nun wieder selbst. Zumindest fast. Denn angeführt wird das rein weibliche Autorinnenteam von Deborah Davis, die für die royale Farce „The Favourite“ bereits oscarnominiert wurde. Und auch die Königin selbst wird – quel affront – von einer Deutschen verkörpert. Emilia Schüle spielt die Titelrolle in der Prestigeproduktion, die sich vorgenommen hat, ein modernes und feministisches Porträt der ehemaligen österreichischen Erzherzogin zu zeichnen. Ein späteres Crossover mit „Sisi“ ist aus zeithistorischen Gründen leider nicht möglich. Aber wie wäre es mit einem Besuch bei Elle Fanning’s „The Great“?
Noble decadence instead of homely Sissi romance: Emilia Schüle follows in Kirsten Dunst’s footsteps and turns the French people against her as “Marie Antoinette”.