Ein Geiselnehmer macht sich zum Chefredakteur einer finnischen Zeitung, um das ruchlose Treiben des Bankensektors aufzudecken. Packendes und aufrüttelndes Thriller-Highlight von den „Bordertown“-Machern.
Wer bei unseren skandinavischen Nachbarn nur an „Nordic Noir“ denkt, der wird sich über das helle Licht wundern, in dem „Titelheldin“ Helsinki hier erstrahlen darf. Auch mit den latent lakonischen Lethargikern eines Kaurismäki haben die Figuren der „Bordertown“ - Macher Oikkonen (Drehbuch) und Syrjä (Regie) wenig zu tun. Elias (Peter Franzén), dessen Vater ebenso Opfer ruchloser Banken wurde, wie seine Firma, nimmt das Heft des Handelns gewaltsam selbst in die Hand. Er vermint die Redaktion einer Zeitung, nimmt vier Journalist*innen mit Waffengewalt als Geiseln und zwingt sie dazu, über das Kapitalsystem zu schreiben, dessen Opfer neben ihm auch die gesamte Mittelschicht ist. So weit, so klassischer
Thrillerstoff. Seine antikapitalistische Stoßrichtung aber verstärkt sich in dem Maße, in dem Entführte (und Zuschauer) mit dem Geiselnehmer zu sympathisieren beginnen. Dafür muss man nicht in Stockholm sein, dafür braucht es nur gut geschriebene Figuren. Und spannende Wendungen, die die finnisch-deutsche Co-Produktion auch über die Dauer von acht Episoden tragen.
A hostage-taker makes himself editor-in-chief of a Finnish newspaper to expose the nefarious goings-on of the banking sector. Gripping thriller highlight from the “Bordertown” makers.
Nach der Vorstellung: Q&A mit den Beteiligten