Die Darstellung von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie in den Medien ist häufig verzerrt. Um einer falschen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken, ist es wichtig, ein realistisches Bild der Erkrankung mit allen Facetten zu vermitteln. Aus diesem Grund startete das Seriencamp zusammen mit Boehringer Ingelheim auf der diesjährigen Seriencamp Conference in Köln die Initiative „No Stigma“.
Im Rahmen der Initiative werden Medienschaffende zur Teilnahme an folgenden Aktivitäten aufgerufen:
- Call to Projects “No Stigma - Media for Mental Health“ startet am 27. Juli 2024. Gesucht werden Ideen mit einer lebensnahen Darstellung von Schizophrenie. Kreative können ihre Drehbuchvorschläge bis zum 15. Januar 2025 einreichen. Unter www.media4mentalhealth.com sind die Teilnahmebedingungen und Hinweise zur Einreichung des Materials verfügbar. Voraussichtlich im Februar 2025 gibt eine Jury das Gewinnerprojekt bekannt.
- Der Workshop “No Stigma – Schizophrenie in Film & Serie” Anfang Oktober dieses Jahres richtet sich an Autor:innen aus Film und Fernsehen und hat das Ziel, Kompetenzen zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema „Schizophrenie“ zu vermitteln. Unter ... kann man sich bereits jetzt anmelden, um weitere Infos zum Workshop zu erhalten.
„Beim Thema ‚Schizophrenie‘ denken viele Menschen an Halluzinationen und innere Stimmen. Dass die Krankheit noch viele andere, weniger augenscheinliche Facetten hat, wissen die wenigsten. Die Betroffenen werden häufig missverstanden und stigmatisiert“, erklärt Christoph von der Goltz, globaler Leiter der Medizin Mental Health bei Boehringer Ingelheim. „Wir von Boehringer Ingelheim engagieren uns nicht nur für eine bessere medizinische Versorgung der betroffenen Personen, sondern wollen im Rahmen eines breiteren Ansatzes auch dazu beitragen, ein realistischeres und ausgewogeneres Bild mentaler Erkrankungen in der Öffentlichkeit zu zeichnen“, so von der Goltz weiter.
„Film und Fernsehen können die Wahrnehmung gesellschaftlich relevanter Themen maßgeblich prägen“, ergänzt Gerhard Maier, Gründer des Seriencamp. “Falsche Darstellungen können jedoch für Betroffene und Angehörige schädlich sein: Sie tragen nicht nur zu einer Stigmatisierung bei, sondern haben auch Auswirkungen auf Diagnose und Krankheitsverlauf. Eine gewissenhafte und ausgewogene Darstellung kann die gesellschaftliche Wahrnehmung positiv beeinflussen und den Diskurs fördern.“
Dafür gibt es bereits gute Beispiele: Serien wie THE MOPES im Fall von Depressionen, SAFE im Fall von Kindertherapie oder Filme wie SÖRENSEN HAT ANGST in Hinblick auf Angststörungen hatten positive Effekte auf die Wahrnehmung dieser Themen in der Öffentlichkeit. Die Darstellung von Schizophrenie hingegen bleibt in den Medien oft problematisch. Protagonist:innen mit gewalttätigen Tendenzen und psychotischen Episoden, Überzeichnungen von Symptomen und undifferenzierte Charakterisierungen sind nur einige Beispiele dafür, wie Filme und Serien zu Stigmata beitragen können. Darum sollte es das Ziel sein, den positiven Beispielen der medialen Darstellung auch bei der Erkrankung Schizophrenie zu folgen.
Details zur Initiative und weitere Informationen unter media4mentalhealth.com.