
O’gschaut wird’s!
Anstich auf dem Münchner Oktoberfest hin- oder her: Im September bleibt – nicht nur wegen der SERIENCAMP-Vorbereitung – keine Zeit für Bierzelt-Kapriolen. Stattdessen kommen wir vor den Bildschirmen wieder runter. Und zwar mit diesen Serien...
STREAM
THE TICK
WO: Amazon Prime, seit 25.08.
WER: Ben Edlund (Schöpfer), u. a. Barry Sonnenfeld (Exec. Producer), Peter Serafinowicz, Jackie Earle Haley (Darsteller)
WAS: Serien-Remake rund um den Normalo Arthur, der sich zusammen mit dem blauen The Thick in einer Welt von Superhelden zu bewähren hat.
WARUM: Der Pilot war krude genug, die Serie verspricht schräge Unterhaltung zwischen „Kick Ass“ und „Super“.
THE DEUCE
WO: SKY Atlantic HD, ab 11.09.
WER: David Simon & George Pelecanos (Schöpfer), James Franco, James Franco und Maggie Gyllenhaal (Darsteller)
WAS: Eine Art „The Wire“ meets „Vinyl“ im New Yorker Porno-Milieu der 70er und 80er Jahre.
WARUM: Weil die Serie von David Simon („The Wire“) ist, James Franco in einer Doppelrolle brilliert und Ausstattung, Atmosphäre und Soundtrack Wahnsinn sind.
OUTLANDER – STAFFEL 3
WO: RTL Passion, ab 11.09.
WER: Ronald D. Moore (Schöpfer), Caitriona Balfe, Sam Heughan (Darsteller)
WAS: Opulente und megaerfolgreiche Zeitreise-Romanze, in deren Mittelpunkt Krankenschwester Claire sich zwischen einem Mann der Vergangenheit und ihrer Gegenwart entscheiden muss.
WARUM: Weil die Mischung aus „Game Of Thrones“, „Braveheart“ und „Zurück In Die Zukunft“ gut gemacht ist und ans Herz geht.
AMERICAN VANDAL
WO: Netflix, ab 15.09.
WER: Dan Lagana (Showrunner), Tony Yacenda, Dan Perrault (Schöpfer).
WAS: Netflix nimmt seinen Erfolg mit Doku-Serien à la „Making A Murderer“ selbst auf’s Korn: Im Mittelpunkt: Ein fälschlich (?) der Penismalerei beschuldigter Schüler.
WARUM: Weil die Mockumentary trotz ihres lächerlichen Sujets nie aus der Rolle fällt – was das Ganze umso komischer werden lässt.
THE LAST TYCOON
WO: Amazon Prime, ab 15.09.
WER: F. Scott Fitzgerald (Vorlage), Matt Bomer, Kelsey Grammer, Lily Collins (Darsteller)
WAS: Im Hollywood der 30er Jahre kämpfen zwei Produzenten um die Zukunft ihres Studios zwischen Großer Depression und Nazi-Einfluss.
WARUM: Weil zwischen großem Gatsby, „Hail Caesar“, „Barton Fink“ und „Citizen Kane“ noch Platz für die Aufarbeitung einer goldenen Ära ist. Und wegen Kelsey Grammer.
STAR TREK DISCOVERY
WO: Netflix, ab 25.09. (wöchentlich)
WER: Bryan Fuller, Alex Kurtzman (Schöpfer), Json Isaacs, Michelle Yeoh, Doug Jones (Darsteller).
WAS: Die Ankunft von Gene Roddenberrys legendärem „Star Trek“-Universum im Goldenen TV-Zeitalter.
WARUM: Weil wir gespannt sind, ob das einst so zukunftsweisende Serienformat nach „BSG“, „Expanse“ und Co. noch mithalten kann im modernen Serienkosmos.
FREE TV:
CLEVERMAN
WO: ARD One, ab 05.09.
WER: Hunter Page-Lochard, Iain Glen, Frances O’Connor (Darsteller)
WAS: Aboriginal-Mythen, Flüchtlingsthematik und Superheldentum werden mit durchaus sehenswertem Ergebnis einmal durch den Dystopiewolf gedreht.
WARUM: Weil wir nach der Premiere auf der Berlinale vor über zwei Jahren lang genug auf eine Ausstrahlung gewartet haben.
SCHULD – STAFFEL 2
WO: ZDF, ab 15.09.
WER: Ferdinand von Schirach (Vorlage), Moritz Bleibtreu, Iris Berben
WAS: Anwaltsarbeit im Spannungsfeld von Gut & Böse, Schuld & Sühne, Moral und Verbrechen. Vier mal starke (klassische) Krimikost.
WARUM: Weil mit u. a. Jürgen Vogel, Josefine Preuß, Lars Eidinger und Tom Wlaschiha ein kleines Who’s Who der deutschen Schauspielkunst zu bewundern ist.
DVD
AMERICAN HORROR STORY: ROANOKE
WO: DVD, BD (Fox Home, ab 28.09.)
WER: Ryan Murphy (Schöpfer), Kathy Bates, Sarah Paulson (Darsteller)
WAS: Die Horror-Anthologie entert im Stile einer Dokumentation völlig neues Terrain und erweitert gleichzeitig die eigene Mythologie (samt Darstellerkanon).
WARUM: Weil wir uns keine bessere Vorbereitung auf „American Horror Story: Cult“ wünschen könnten.
BIG LITTLE LIES
WO: DVD, BD (Warner, ab 28.09.)
WER: Jean Marc Vallée (Regie), Nicole Kidman, Shailene Woodley, Reese Witherspoon, Alexander Skarsgard (Darsteller)
WAS: Lügen, Geheimnisse, Mord und verzweifelte Hausfrauen – Wenn „American Beauty“ auf „Broadchurch“ trifft.
WARUM: Weil das Serien-Event zu den Highlights des Frühjahrs gezählt hat. Nicht nur der Mordsbesetzung wegen und vollkommen zu Recht.